Greifvögel
Greifvögel der Feldberger Seenlandschaft – Fotografie zwischen Geduld und Glück
Die unberührte Natur Mecklenburg-Vorpommerns, insbesondere die Feldberger Seenlandschaft, bietet einen der letzten Rückzugsorte für einige der majestätischsten Greifvögel Europas. Unser Fotoprojekt konzentrierte sich auf fünf ikonische Arten: Schreiadler, Seeadler, Fischadler, Rotmilan und Schwarzmilan.
Tag 1 – Ansitz in der Hütte: Dem Schreiadler ganz nah
Im Mittelpunkt des ersten Tages stand der Schreiadler – eine Art, die in Deutschland nur noch in wenigen Regionen mit geringer Populationsdichte vorkommt. Mit geschätzten unter 100 Brutpaaren zählt er zu den seltensten Greifvögeln Mitteleuropas. Der Ansitz in einer eigens dafür errichteten Hütte erlaubte es, auf respektvolle Distanz zu beobachten, wie dieser scheue Adler durch das mosaikhafte Wechselspiel von Wald und Offenland gleitet. Geduld war gefragt – und die leise Hoffnung auf einen Moment der Nähe.
Wir hatten Glück, brauchten aber für das erste Foto Geduld, denn 2,5 h ansitzen war nötig, bis der erste Schreiadler sich zeigte.
Wieder mit meinem Freund Jörg auf Ansitz hatten wir nicht nur mit dem Schreiadler Glück, auch der Seeadler hat sich am Hide blicken lassen.

Schreiadler an der Feldberger Seenplatte, Nikon Z8, Nikkor Z 180-600 mm f5.6-6.3 @f6.3, 600 mm; 1/1600s, ISO 800 (17.05.2025)

Schreiadler an der Feldberger Seenplatte, Nikon Z8, Nikkor Z 180-600 mm f5.6-6.3 @f6.3, 600 mm; 1/2500s, ISO 800 (17.05.2025)

Schreiadler mit "Beute", Nikon Z8, Nikkor Z 180-600 mm f5.6-6.3 @f6.3, 600 mm; 1/1600s, ISO 800 (17.05.2025)

Schreiadler auf Ansitzast, Nikon Z8, Nikkor Z 180-600 mm f5.6-6.3 @f6.3, 560 mm; 1/1000s, ISO 400 (17.05.2025)

Seeadler mit lästiger Krähe, Nikon Z8, Nikkor Z 180-600 mm f5.6-6.3 @f6.3, 540 mm; 1/2000s, ISO 1000 (17.05.2025)

Seeadler mit lästiger Krähe, Nikon Z8, Nikkor Z 180-600 mm f5.6-6.3 @f6.3, 300 mm; 1/2500s, ISO 640 (17.05.2025)
Tag 2 – Vom Boot aus: Actionfotografie mit Hindernissen
Der zweite Tag brachte einen Perspektivwechsel – wortwörtlich. Mit einem geräuscharmen Elektroboot ging es hinaus auf den See, in der Hoffnung, Fischadler, Seeadler oder Milane beim Jagen zu erwischen. Ziel war es, die Vögel im Flug beim Greifen nach Fischen zu fotografieren – ein Vorhaben, das große Herausforderungen birgt. Besonders für unseren Fotografen, der zum ersten Mal überhaupt Vögel im Flug fotografierte, war es ein Sprung ins kalte Wasser.
Die Kombination aus sich schnell bewegenden Motiven, schwankender Plattform und langen Telebrennweiten (600 mm und mehr) verlangte viel Konzentration, Reaktionsschnelligkeit und nicht zuletzt eine Portion Glück. Trotz fehlender Erfahrung gelangen erste Aufnahmen, die nicht nur technische Übung, sondern auch das unmittelbare Erleben dieser faszinierenden Tiere dokumentieren.
Fazit
Ob stiller Ansitz oder dynamische Bootstour – die Begegnung mit den Greifvögeln der Feldberger Seenlandschaft war in jeder Hinsicht eindrucksvoll. Vor allem der Schreiadler, der seltene „König der Moore“, hinterließ bleibende Eindrücke – und die Erkenntnis, wie fragil und zugleich bedeutend seine Lebensräume sind.

Rotmilan beim Fischfang, Nikon Z8, Nikkor Z 180-600 mm @300mm, f5.3-6.3, @f6.0, 1/3200s, ISO 1600 (18.05.2025)

Rotmilan im Flug, Nikon Z8, Nikkor Z 180-600 mm @310mm, f5.3-6.3, @f6.0, 1/3200s, ISO 1800 (18.05.2025)

Seeadler beim Fischfang, Nikon Z8, Nikkor Z 180-600 mm @200mm, f5.3-6.3, @f5.6, 1/3200s, ISO 1100 (18.05.2025)

Fischadler beim Fischfang, Nikon Z8, Nikkor Z 180-600 mm @180mm, f5.3-6.3, @f5.6, 1/3200s, ISO 1250 (18.05.2025)